Thema: Kultur

Anwältin „übersetzt“ Instagram-AGB in kindgerechte Sprache

Endlich klipp und klar: Worauf sich Nutzer der App einlassen

Lukas Wohner
11. Januar 2017

Klick, copy und paste ins Textdokument – fertig ist die Blitzrecherche: Zwölf Seiten füllen die Nutzungsbedingungen des Fotosharing-Dienstes Instagram. Aber mal ehrlich, wer hat die schon komplett gelesen? Oder: überhaupt gelesen.

Auszug aus den AGB von Instagram
Können auch Erwachsene erschlagen: die Nutzungsbedingungen von Instagram

Zu lang, zu kompliziert? Die Anwältin Jenny Afia, Mitglied der Arbeitsgruppe „Growing Up Digital“ der britischen Kinderbeauftragten, hat jetzt Abhilfe geschaffen und das Fachchinesisch (die englische Version ist übrigens noch länger) nicht nur auf eine Seite zusammengeschrumpft, sondern auch verständlich gemacht. So wird relativ schnell klar, warum die Nutzungsbedingungen problematisch sind.

Branchenexperten schätzen, dass etwa zwei der sieben Millionen „Insta“-Nutzer in Deutschland zwischen 13 und 19 Jahre alt sind; drei Viertel sollen jünger sein als 30.

Die Kalkulation mag etwas danebenliegen – das Unternehmen selbst spricht nämlich von neun Millionen Nutzern in Deutschland (Stand: Januar 2016) –, doch ohne Zweifel ist die App unter jungen Leuten wahnsinnig beliebt: Laut der JIM-Studie 2016 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest ist Instagram nach WhatsApp der beliebteste Online-Kommunikationsdienst, 51 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen ihn regelmäßig.

Die britische Kinderbeauftragte hat mittlerweile übrigens ihre Regierung aufgefordert, Dienste per Gesetz dazu zu verpflichten, ihre AGB verständlich aufzubereiten. In der EU soll es im Jahr 2018 eine entsprechende Richtlinie geben.