Wer als DDR-Bürger Verwandte im Westen hatte, bekam von denen nicht selten Pakete geschickt – voller Westwaren wie Wrangler-Jeans, Jacobs-Kaffee oder Milka-Schokolade. Die DDR-Regierung erkannte in der Geschenke-Laune eine gute Quelle für die dringend benötigten Devisen und schuf mit der »Geschenkdienst- und Kleinexporte GmbH« (kurz Genex) ein Unternehmen, das eigens einen Katalog voller Ost- und West-Waren herausgab, die Westdeutsche für DM bestellen und direkt an ihre Verwandten in der DDR schicken lassen konnten.  

Darunter waren u. a. Stereoanlagen, Autos, Waschmittel, Spielzeug und sogarFertighäuser von Neckermann. Die Waren wurden prompt geliefert – ohne die üblichen Wartezeiten. Ein Wartburg etwa, auf den man in der DDR bis zu 15 Jahre warten musste, stand schon Wochen später vor der Tür. Allein 1973 wurden 6.800 davon über den Katalog bestellt. Es gab aber auch Westautos wie den VW-Golf oder in anderen Jahren einen Fiat Uno. Zwischen 1963 und 1989 setzte die Gemex insgesamt 3,3 Milliarden DM um.