Alles gut geplant, dachte ich. Eine Woche Aufenthalt in Sarajevo mit Sightseeing, Akkreditierung beim berühmten Filmfestival der Stadt, Unterkunft bei drei verschiedenen Couchsurfern.

Dumm nur, dass alle drei Gastgeber nach meiner Ankunft in der Stadt weder auf E-Mails noch Anrufe reagieren und ich ihre Adresse nicht kenne. So muss ich mir ein Zimmer im Hostel nehmen, das mich wegen Überbuchung allerdings einen Tag später wieder auf die Straße setzt. Alle anderen Hostels der Stadt sind wegen des Festivals ebenfalls ausgebucht, die Hotels kann ich mir nicht leisten.

Am Ende verbringe ich eine Nacht auf einer Parkbank in der Innenstadt von Sarajevo. Meinen unruhigen Schlaf stört zwischendurch ein angetrunkener amerikanischer Tourist. „Ey, wenn du keinen Platz in einem Hostel findest, solltest du mal Couchsurfing versuchen“, sagt er zu mir.

Arne Semsrott kennt keine Berührungsängste mit anderen Kulturen. Er hat zeitweise in der Türkei studiert und ist ständig unterwegs. Im zweiten Teil von „Abenteuer Couchsurfing“ hat er Bekanntschaft mit der estnischen Tierwelt gemacht, im vierten Teil führt ihn seine Reise zu einem spendablen Ölmanager im Nordirak.   / Illustration: Jindrich Novotny