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cms-image-000042296.jpg (Foto: © Universum Film)
(Foto: © Universum Film)

Was tut ein Bürgermeister, wenn ein Stadtviertel zur Hochburg für Kriminalität und Drogenhandel wird? Ganz klar: Er zieht eine Mauer um das Gebiet. So geschieht dies zumindest in Camille Delamarres Regiedebüt "Brick Mansions". Der Drogenermittler Damien Collier (Paul Walker) wird in das abgeschottete Ghetto geschickt, um eine Neutronenbombe zu entschärfen, bevor sie die Stadt in Schutt und Asche legen kann. Dabei muss er sich nicht nur mit dem Copkiller Lino (David Belle) als starrköpfigem Komplizen herumschlagen, sondern mit Tremaine Alexander (RZA) auch dem Mörder seines Vaters gegenübertreten. Kann Damien Vergeltung und Gerechtigkeit voneinander trennen?

Mit einer Mischung aus schnellen Schnitten und Zeitlupen inszeniert Camille Delamarre turbulente, wenn auch leider stark zerhackte, Actionszenen, die Protagonisten wie Zuschauern gleichsam den Atem rauben. Die Highlights sind dabei zweifelsohne David Belles Parcour-Stunts, die die Brutalität der Action-Sequenzen ästhetisch aufwerten und Paul Walkers Performance in den Schatten stellen. Luc Bessons Drehbuch hält sich nicht mit der Entwicklung von Story und Charakteren auf, sondern prescht mit ordentlich Tempo durch knappe 90 Minuten Laufzeit. Nach Logik und Realitätsnähe sollte man lieber nicht fragen: "Brick Mansions" ist ehrliches Action-Kino, das mit der Ghettoisierung sozial schwacher Bezirke zwar durchaus ein gesellschaftlich relevantes Thema aufgreift, letztlich jedoch vor allem unterhalten möchte und kann.

Brick Mansions, USA, Frankreich, Kanada 2014, Regie: Camille Delamarre, Buch: Luc Besson, Bibi Naceri, mit Paul Walker, David Belle, RZA, Robert Maillet u.a., ab 12, 91 min, Kinostart: 5. Juni 2014 bei Universum