Statistiker haben faszinierende Möglichkeiten entwickelt, um die Verteilung von Eigentum und Wohlstand darzustellen. Ein Maß für die Gleichheit und Ungleichheit eines Landes ist zum Beispiel der Gini-Koeffzient, der von dem italienischen Statistiker Corrado Gini erfunden wurde. Der Gini- Index bewegt sich immer zwischen null und eins, wobei null bedeutet, dass in einer Gesellschaft alle exakt gleich viel Vermögen besitzen und eins, dass genau einer Person alles gehört. Diese beiden Pole sind natürlich hypothetisch – in keiner Gesellschaft der Welt kommt es wirklich vor, dass einer alles besitzt. Die Vereinten Nationen erstellen regelmäßig eine Rangliste der Ungleichheit, in der fast 180 Länder untersucht werden. Ganz unten stand im letzten Bericht (2007/2008) Sierra Leone mit einem Gini von 0,63. In Norwegen war das Vermögen mit einem Wert von 0,26 am gerechtesten verteilt.

Deutschland hat einen Gini-Koeffizienten von 0,28 und liegt auf Platz 22. Eine andere interessante Möglichkeit Ungleichheit zu messen sind Kaufkraftparitäten, die anhand der Preise für Lebensmittel und Ähnlichem in einem Land erstellt werden. Mit dieser Methode gleicht man den Unterschied zwischen einzelnen Währungen aus, weil man sich mit einem Euro in Deutschland ja zum Beispiel viel weniger kaufen kann, als mit einem Euro in Simbabwe. Die Karte, die du auf dieser Seite siehst, wurde mit der Internetseite Worldmapper.org produziert, die anhand einzelner Themen tolle, verzerrte Weltkarten baut (die darüber hinaus noch unter einer freien Creative-Commons-Lizenz stehen). In unserem Beispiel sieht man, in welchen Regionen der Erde die meisten Menschen von weniger als zehn US- Dollar Kaufkraftparität leben. Erkennst du Deutschland? Das ist dieser dünne blaue Strich.