Kaum ein Regime hat so viele Informationen über seine Bürger gesammelt wie die Regierung der DDR. Der Staatssicherheitsdienst – kurz Stasi genannt – setzte auf viele Menschen Spitzel an, um deren Alltag auszuforschen und gege- benenfalls Regimekritiker zu bestrafen. Während der friedlichen Revolution 1989 wurden von Demonstranten daher auch Gebäude der Staatssicherheit gestürmt, deren Mitarbeiter viele Akten vernichteten, um eine Aufarbeitung zu verhindern. Gelungen ist ihnen das nur zum Teil: Bisher sind 111 Kilometer Akten, darunter 41 Millionen Karteikarten, aufgefunden worden, die in der Stasiunterlagenbehörde lagern, die eigens gegründet wurde, um die Daten auszuwerten. Neben den Akten blieben 1,8 Millionen Fotografien, 2.866 Filme und Videos sowie rund 23.700 Tonbänder erhalten. In der Stasiunterlagenbehörde können Historiker Einsicht nehmen, aber auch Menschen, die vermuten, dass sie von der Stasi ausspioniert wurden. Manchmal entdecken sie in den Akten schreckliche Wahrheiten – dass sie etwa von Familienangehörigen oder Freunden bespitzelt wurden.
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