Der künstliche Baum
Der deutsche Physiker Klaus Lackner, Professor an der New Yorker Columbia University, hat einen künstlichen Baum entwickelt, der das CO2 aus der Luft filtern soll – eben wie ein richtiger Baum, nur viel mehr davon. Lackner träumt von ganzen Wäldern aus Stahl und Glas, die ähnlich wie Windparks in der Landschaft stehen. Zur Produktion seiner Bäume hat Lackner mit drei Partnern auch eine eigene Firma gegründet. Seit 2007 gibt es einen Prototypen – nur die rund 20 Millionen Risiko-Kapital für den Aufbau einer Produktion müssen noch eingeworben werden.
Wie viel CO2 kostet das?
Während Frankreich mit dem Plan einer EU-weiten CO2-Steuer gerade gescheitert ist, wurden dort bereits im Jahr 2008 einige Privatinitiativen ins Leben gerufen, um den wahren Preis der Produkte zu kennzeichnen. So hat die Supermarktkette Leclerc damit begonnen, neben das Preisschild ein Etikett für den Carbon-Foot-Print zu kleben. Angegeben wird das Kilogramm CO2-Äqivalent, das zur Herstellung eines Kilogramms des Produkts freigesetzt wird. Auf diese Weise sollen die Verkäufer auch den Preis erkennen, den die Umwelt für unseren Konsum zahlt.
Wie Schokoriegel die Erde erwärmen
Dass der Verzehr von Rindfleisch extrem viel CO2 produziert, wissen wir nun. Aber hier kommt schon der nächste Appetitverderber: Auch der leckere Schokoriegel in der Pause kann ein Klimakiller sein. Und das kommt so: Die Brandrodung von Wäldern, um Anbauflächen für Futtersoja oder Ölpalm zu schaffen, ist eine der Hauptursachen des durch den Menschen verursachten Klimawandels. In Indonesien werden bei der Zerstörung von Urwaldgebieten, aus denen zudem Orang-Utans vertrieben werden, jährlich 1,8 Milliarden Tonnen klimaschädliche Gase freigesetzt. Das sind vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Zu den Abnehmern des Palmöls gehören u. a. Lebensmittelkonzerne, die es auch für ihre Schokoriegel verwenden. Als Reaktion auf die Kritik kündigte Nestlé an, beim Einkauf von Palmöl in Zukunft auf strenge Sozial- und Umweltstandards zu achten. Greenpeace begrüsste den angekündigten Aktionsplan von Nestlé als „streng und weitgehend".
19.000 Kilometer reist deine Jeans zu dir
Die Jeans, die wir tragen, ist ein gutes Beispiel dafür, welche Wege manche Produkte zurücklegen, bevor sie im Laden landen. Eine typische Produktion verläuft so: Zunächst wird die Baumwolle angebaut, oft in Indien und oft unter Einsatz von gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmitteln (und 40.000 Litern Süsswasser pro Hose). Nach der Ernte wird die Baumwolle nach China gebracht, wo sie zu Fäden gesponnen wird. Weiter geht’s nach Taiwan, wo die Fäden gefärbt werden, die man anschließend in Polen zu Stoffen verarbeitet. Nun geht’s zurück nach Asien, wo die Stoffe auf den Philippinen, in Vietnam oder Bangladesch zusammengenäht werden. Am Schluss wird die Jeans, je nach Geschmack, noch in Griechenland oder der Türkei mit Bimsstein oder Sandstrahlern bearbeitet, damit sie schön getragen aussieht. Dann erst landet sie in Deutschland, wo sie verkauft und getragen wird. Das Etikett, auf dem dann eigentlich „Made in Indien, China, Taiwan, Polen, Vietnam und Türkei“ stehen müsste, kommt übrigens oft aus Frankreich.