Hoch lebe der Sozialismus, hoch lebe die Partei: Die Medien in der DDR waren gleichgeschaltet. Fernsehen und Zeitungen sangen Loblieder auf die Regierung, verteufelten den Westen und schwiegen von den Problemen im eigenen Land. Oppositionelle Zeitungen waren verboten.
So entstand eine Protestbewegung, die heimlich Gedrucktes unter die Leute brachte – den sogenannten Samisdat. Der Ausdruck kommt aus dem Russischen und bezeichnet „selbst Herausgegebenes“ bzw. „Selbstverlag“. Weil der Zugang zu Druckmaschinen und Papier staatlich kontrolliert wurde, war das Anfertigen von regierungskritischen Schriften mühsam und gefährlich. Anfangs wurden Aufrufe, Liedtexte oder auch kritische Bücher einfach mehrmals abgeschrieben und heimlich verteilt.
Wer hart auf die Tasten einer Schreibmaschine hauen konnte, schaffte bis zu neun Durchschläge. Später wurden sogenannte Matrizen hergestellt – die Apparate dafür aus dem Westen eingeschmuggelt. So entstanden über die Jahre verschiedene Flugblätter, Zeitungen und Zeitschriften, die u.a. über inhaftierte Oppositionelle oder die Fälschung der Wahlen berichteten, die Meinungsfreiheit forderten und das unmenschliche Regime anprangerten. Druck erzeugt eben Gegendruck.