Wer in der Marktwirtschaft lebt, ist zumindest mit einem Bein immer schon im Markt. Am Anfang meistens als Nachfragender, aber immer mehr, auch durch das Internet, als Anbietender von Dingen und Diensten. Der Markt ist dynamisch, weiß viel über uns und ist doch eine riskante Wette auf die Zukunft, vor allem auf die unseres konkurrierenden Kauf- und Investitionsverhaltens. Ein Spiel mit vollem Einsatz und kniffligen Entscheidungssituationen, wie der Spieltheoretiker Christian Rieck zeigt. fluter hat einen Streifzug unternommen durch das heutige Marktgeschehen. Der Supermarktwissenschaftler Paco Underhill erklärt, warum die billigen Sachen immer ganz unten im Regal stehen. Die zähe Erfolgsgeschichte zweier Jungunternehmer beweist, dass es doch mehr braucht als die berühmte Geschäftsidee und eine hohe Nachfrage, um auf Dauer am Markt zu bestehen. Märkte sind eine Form kollektiver Intelligenz - mit beschränkter Haftung. Wie Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz sagt, sind Märkte bei der Organisation des Wirtschaftslebens ebenso unschlagbar, wie sie bei der Herstellung sozialer Gerechtigkeit oder bei der Wahrung des Umweltschutzes allein überfordert sind. Wo genau die Grenzen des Marktmöglichen sind und wer sie wie gestalten soll, das ist eine Königsfrage der Politik. In Zeiten von „Klimawandel“, autonomen Finanzmärkten und globaler Arbeitsteilung wird das Verstehen der Marktchancen und -risiken eine alltägliche Überlebensfrage.
Editorial
Danke der Nachfrage. Das Marktheft
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