Ausgerechnet auf dem Weg von Hamburg nach Salzgitter realisiert Hatice (Idil Üner), dass ihr aktueller Freund vielleicht doch nicht der Richtige ist, um ihn den Eltern vorzustellen. Was prinzipiell kein Problem wäre, denn obwohl sie sich jedes Mal extra einen längeren Rock anzieht, hat die Mittdreißigerin schon so manches Mal das anatolische Traditionsbewusstsein der Familie enttäuscht. Doch weil nun ihre jüngere Schwester schwanger ist und erst heiraten darf, wenn auch Hatice unter der Haube ist, muss schnell ein Ehemann her …
Regisseurin Buket Alakus, die hier einen Roman von Hatice Akyün verfilmt, peilt erkennbar den Charme von "Almanya" an, erreicht ihn trotz sympathischer Momente allerdings nie. Die Dialoge stolpern vor sich hin, und einmal mehr zeigt sich in "Einmal Hans mit scharfer Soße": Ein Klischee zu bedienen ist nicht das gleiche wie ein ironischer Umgang damit. Schade um eine vertane Chance, zumal Hauptdarstellerin Idil Üner ("Im Juli") viel zu gut ist, um vom deutschen Kino so sträflich vernachlässigt zu werden.
Einmal Hans mit scharfer Soße, Deutschland 2013, Regie: Buket Alakus, Buch: Ruth Toma nach dem Roman von Hatice Akyün, mit Idil Üner, Adnan Maral, Siir Eloglu, Sesede Terziyan, Demet Gül u.a., ab 6, 96 min, Kinostart: 12. Juni 2014 bei NFP