Wer träumt nicht vom Reisen? Ob im Sommer oder Winter - das Fernweh schlägt ganz sicher früher oder später zu. Schade nur, wenn der Urlaub zu kurz ist, um mit dem Hippie-Bus durch Südfrankreich zu fahren oder als Rucksackreisender Indien zu entdecken. Oft lässt auch das Budget weniger Kilometer zu als erhofft. Doch für von Fernweh geplagte Reiselustige gibt es eine rettende Alternative: Filmfestivals.
Viele Festivals in Deutschland haben Länderschwerpunkte und eignen sich bestens, um ein paar Tage lang in andere Kulturen abzutauchen. Diese meist kleinen Festivals bilden eine unabhängige Filmfestivalszene. Wir fragen Andrea Recussi, Festivalleiter beim COFFI (Cortoglobo Film Festival Italia), wie er deren Bedeutung einschätzt: "Die großen internationalen Filmfestivals wie etwa die Berlinale sind natürlich wichtige Plattformen für die Filmkultur und bedeutsam in der internationalen Festivallandschaft. Aber jedes Festival bedeutet auch immer eine Begrenzung in der Auswahl und der thematischen Ausrichtung. Daher trägt gerade die große Anzahl an kleineren Festivals, die alle nur denkbaren Schwerpunkte und Genres widerspiegeln, dazu bei, ein viel breiteres Bild der zeitgenössischen (Film-) Kultur und Gesellschaft abzubilden, was die Festivallandschaft auf jeden Fall lebendiger macht."
Das klingt doch gut. Auch Andrea Bachmann, Pressesprecherin der Französischen Filmtage in Tübingen, ist begeistert von kleinen Festivals: "Für junge Cineasten sind diese Festivals eine hervorragende Präsentationsplattform. Workshops, Masterclasses, Konzerte und Partys machen daraus ein echtes Fest und bringen Filmemacher und Publikum auf besondere Weise miteinander in Kontakt." So kann der Filmfestivalreisende in Tübingen mit einer afrikanischen Regisseurin diskutieren oder in Berlin mit einem australischen Schauspieler. Wen es in den Norden Europas zieht, braucht nur nach Lübeck zu fahren statt nach Finnland. In einer kleinen Auswahl zeigt euch fluter.de, wo ihr in diesem Jahr noch euer Fernweh im Kino stillen könnt.