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cms-image-000042400.jpg (Foto: © Kairos Filmverleih)
(Foto: © Kairos Filmverleih)

Das Setting von Spiros Stathoulopoulos' Film "Metéora" wirkt derart aus der Realität gefallen, dass es nur als symbolische Landschaft verstanden werden kann. Zwei Klöster in der Bergregion Thessaliens thronen auf hoch in den Himmel ragenden Sandsteinfelsen. Wenn in den Morgenstunden Nebelschleier zwischen den schmalen Felsplateaus aufsteigen, scheinen die Klöster tatsächlich von der irdischen Welt losgelöst. Hier spielt eine Liebesgeschichte, der nicht nur geografisch Steine in den Weg gelegt sind. Der griechische Mönch Theodeoros und die russische Nonne Urania leben auf zwei dieser schwer zugänglichen Felsen. Mit ihren Zweifel sind sie allein gelassen. Können ihre weltlichen Gefühle wirklich so falsch sein, wenn sie doch alle Gottes Geschöpfe sind?

Für die inneren Konflikte seiner Figuren findet Stathoulopoulos ein schönes Stilmittel, das die Distanz seiner Geschichte zur Welt noch überhöht. Animationen im Stile byzantinischer Ikonografien kommentieren die schwierigen Gefühlswelten von Theodeoros und Urania. Nur selten macht sein Film einen Ausflug in die umliegenden Dörfer, um etwas Lebenswirklichkeit einzufangen. Spiros Stathoulopoulos steht unverkennbar in der klassizistischen Tradition seines vor einigen Jahren verstorbenen Landsmanns Theo Angelopoulos. "Metéora" sieht sich eher der Metaphysik des Kinos verpflichtet als den schroffen Verwerfungen des Lebens.

Metéora, Griechenland, deutschland 2012, Regie: Spiros Stathoulopoulos, Buch: Spiros Stathoulopoulos, Asimakis Alfa Pagidas, mit Theo Alexander, Tamila Koulieva-Karantinaki, Yolanda Markopoulou u.a., 82 min, Kinostart: 12. Juni 2014 bei Kairos Filmverleih