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100 Kilometer für eine Abtreibung
Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland kein Problem, oder? Auf dem Land mitunter schon. Vor einigen Wochen geriet eine Klinik in Dannenberg in die Schlagzeilen, weil ihr katholischer Chefarzt die Eingriffe verbot – und das nächste Krankenhaus, an das sich Frauen wenden können, mehrere Kilometer entfernt ist. Die „taz“ hat daraufhin genauer hingesehen und festgestellt, dass das Problem gar nicht so ungewöhnlich ist. In manchen ländlichen Gegenden müssen Frauen für eine Abtreibung demnach bis zu 100 Kilometer weit fahren, was es mitunter unmöglich macht, die Sache im sozialen Umfeld geheim zu halten. Und das Gesetz macht es ihnen zusätzlich schwer, herauszufinden, welche Mediziner den Eingriff überhaupt vornehmen.
„taz“: Die ungewollte Patientin
Warum unterstützen viele Deutschtürken Erdogan?
Es wird derzeit ja heftig darüber gestritten, ob es türkischen Politikern erlaubt oder verboten werden soll, für das Verfassungsreferendum auch in Deutschland Wahlkampf zu machen. Sicher ist, dass die Stimmen der Deutschtürken extrem wichtig für Präsident Erdoğan sind. Natürlich stehen sie nicht alle hinter ihm. Aber viele unterstützen den Umbau der Türkei in einen zunehmend autoritären Staat: Wieso stimmen Menschen, die in einem freien Land leben, für die Unfreiheit in einem anderen? Der türkischstämmige Politikwissenschaftler Roy Karadag hat eine Erklärung: Die Unterstützung für Erdoğan sei oft auch eine Folge des Gefühls, von der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht angenommen zu werden. Was wiederum die Skepsis der Deutschen befördert.
Hört auf mit dem Selbermachen!
Man zimmert seine eigenen Möbel, man strickt seine Klamotten, man kocht aufwendige Mehrgänge-Menüs, und als die edlere Geste gilt es, Geburtstagsgeschenke zu basteln, statt zu kaufen: „Do it yourself“ steht im Moment wieder hoch im Kurs. Der Kolumnist des Wirtschaftsmagazins „enorm“ hält diesen Trend für großen Quatsch – weil er eine Retro-Welt des Handwerks idealisiert, die es so nie gegeben habe. In dieser Polemik erfährt man außerdem, warum schon der Philosoph Jürgen Habermas Ende der 50er-Jahre das Heimwerken als „gesellschaftliche Fehlleistung“ gegeißelt hat. Wie konnten wir das nur vergessen …
„enorm“: Euer „Handwerk“ gab es so nie
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Wie eine Abschiebung abläuft
3.30 Uhr in der Nacht, die Polizei klingelt, der Familienvater, verschlafen, in Unterwäsche, versteht kaum, was vor sich geht, was die Beamten vom „Zuführkommando“ da auf Deutsch und ohne Dolmetscher erklären. Vor dem Haus wartet bereits der Bus zum Flughafen. Ein Filmteam des NDR hat eine Abschiebung begleitet, von der amtlichen Planung der Maßnahme mit allen bürokratischen Einzelheiten über die nächtliche Durchführung bis zur Ankunft der „Ausreisepflichtigen“ in der fremden Heimat Albanien. 45 Minuten voller emotionaler, surrealer und vor allem ziemlich erschreckender Momente.
„NDR“: Protokoll einer Abschiebung
Welche Rechte haben Roboter?
Hat mein Toaster einen Anspruch auf einen respektvollen Umgang? Muss ich seine körperliche Unversehrtheit achten? Die Fragen klingen absurd. Aber die Fortschritte auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz könnten sie eines Tages sehr aktuell werden lassen: Wenn unsere Maschinen immer lernfähiger werden, wenn sie einen Algorithmus entwickeln, der ihnen so etwas wie ein Bewusstsein oder Gefühle gibt, müssten wir sie dann nicht auch wie empfindungsfähige Wesen behandeln? Dieses Video des YouTube-Kanals „Kurzgesagt – In a Nutshell“ (auf Englisch), hinter dem ein Münchner Designstudio steckt, macht das ganz große philosophische Fass auf. Das Anschauen dauert 6:34 Minuten. Darüber nachdenken wird man sehr viel länger.
„Kurzgesagt – In a Nutshell“: Do roboters deserve rights? What if machines become conscious?
HÖREN
Mit Technik gegen den Terror
So ganz wird man sich vor einem Terroranschlag wohl nie schützen können. Aber mit der richtigen Technik ließe sich vielleicht das Schlimmste verhindern. Der Deutschlandfunk stellt in zehn Folgen vor, woran derzeit geforscht wird. Da gibt es etwa neuartige selbstlernende Personenscanner für den Flughafen, die die Körperform erfassen und so verdächtige Auswölbungen erkennen sollen: Trägt da jemand einen Zünder unter der Kleidung? Oder ist es nur ein Papiertaschentuch? Infrarotsensoren sollen bei herrenlosen Koffern auf dem Bahnsteig schon von weitem erkennen, ob dort womöglich Sprengstoff drin ist. Zum Durchklicken gibt es außerdem Statistiken.
„Deutschlandfunk“: Technik gegen Terror
Titelbild: Renke Brandt