Musik-Nazis

Irgendwann im Verlauf dieser fluter-Produktion wurden wir ein bisschen übermütig. Gerade weil es um Nazis ging, hatten wir auf einmal den Drang, etwas besonders Lustiges zu machen. Unverkrampft zu sein, progressiv. Und so entstand die Idee mit dem Nazi-Musik-Experiment. Einen Tag, ach was, eine Woche lang sollte unser Autor nichts als Nazi-Musik hören und danach darüber schreiben, was das mit seinem Gehirn angestellt hatte. Ob er zum Beispiel danach nicht mehr zum Vietnamesen um die Ecke essen gehen konnte. Ob er einen Hass auf verschleierte Frauen verspürte. Ob sein rechter Arm auf einmal unkontrolliert nach oben zuckte. Es sollte ein Protokoll des Wahnsinns werden. Wir hielten die Idee, wie gesagt, für ziemlich gut. Doch dann hörten wir uns die ersten Platten gemeinsam an. Eine Art Liebeslied für Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, grobschlächtiger Anti-Moscheen-Rap, schmierige Schlesien-Balladen, die ein komischer Wandervogel trällerte. Nach etwa 20 Minuten gaben wir entkräftet auf. Eine Gehirnwäsche hatte sich nicht eingestellt. Die Nazi-Musik war auch überhaupt nicht lustig. Sie war einfach nur furchtbar dumm und schlecht gemacht.


Das Hitler-Haus
Internetseiten, auf denen man Katzen findet, die wie Hitler aussehen, gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Aber ein Foto, das vor zwei Jahren in einer britischen Boulevardzeitung auftauchte, setzte definitiv neue Maßstäbe im Dinge-die-wie-Hitler-Aussehen-Genre. Eine Fotografin entdeckte in Wales eine Doppelhaushälfte, die, na ja, so ein bisschen wie Ihr-wisst-schon-wer aussieht. Einen Autor wollten wir dann aber doch nicht extra nach Swansea schicken. Die Bewohner des Hauses können ja nichts dafür. In der für ihre Deftigkeit berühmten englischen Boulevardpresse tauchten aber natürlich gleich Artikel auf, dass die Nachbarn eine deutsche Invasion fürchten.