Es ist alles so selbstverständlich: Auto fahren und Kaffee kochen, Musik hören und die Heizung aufdrehen. Der Strom kommt ja aus der Steckdose. Aber wie lange noch? Wir sind in einer Zwischenzeit – noch funktioniert das auf dem exzessiven Verbrauch fossiler Energien beruhende System. Aber die finanziellen, politischen und ökologischen Kosten steigen immens, das Ende dieser prekären Balance ist klar abzusehen. Dass die Öl-, Erdgas-, Uran- und Kohlevorkommen endlich sind, ist kein Geheimnis. Anfänge anderer Energieordnungen gibt es bereits – Orte, die sich selbst versorgen, Eigeninitiativen und Unternehmen, die das Energiesparen und neue Technologien zum erfolgreichen Geschäftsmodell machen. Und es gibt Gesetze, die den erneuerbaren Energien ihren Weg bahnen helfen. Die Frage nach der Zukunft unserer Energieversorgung wird aber kaum wirklich öffentlich und im Zusammenhang verhandelt, nur in den Expertenzirkeln tobt der Streit. An einzelnen Themen wie dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie gerät das dann eher symbolisch an die mediale Oberfläche. In dieser Ausgabe nähert sich fluter einem im Wortsinne heißen Thema.
Wie sieht die Energiegewinnung in den kommenden Jahren aus? Was können die erneuerbaren Energien leisten, wo werden sie schon eingesetzt? Warum wird Außenpolitik immer öfter zur Energiepolitik – und umgekehrt? Wenn so viel Geld und Macht im Spiel sind, kommen wir ins kalte Herz der wirtschaftlichen und politischen Kalküle. In den Energiebilanzen gibt es immer Gewinner und Verlierer. Eine hochpolitische, weil offene Situation – wir entscheiden bei der Zukunft des Energiesystems auch über die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben werden. Die Diskussion darüber wird sich nicht mehr von der Agenda nehmen lassen. Aber wie energisch werden wir sie führen?
Editorial
Was wir brauchen: Das Energie-Heft
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