Der Klimawandel macht’s möglich: Steigende Temperaturen legen in der russischen Arktis die Überreste längst ausgestorbener Mammuts frei. Besonders begehrt sind ihre Stoßzähne, für die reiche Chinesen hohe Preise zu zahlen bereit sind, etwa wenn sie in Form von Skulpturen verkauft werden. Hunderte hartgesottene Elfenbeinjäger durchstreifen deshalb die eisige Tundra, immer auf der Suche nach dem großen Fund.
Die Fotoserie „Mammoth Hunters“ ist das Werk von Evgenia Arbugaeva, die 1985 in der Hafen-Siedlung Tiksi in der russischen Arktis geboren wurde. Die Gegend ist so etwas wie ein weißer Fleck auf der Landkarte, sagt sie. Vor allem in westlichen Ländern hätte man eine vergleichbare Einöde zuvor kaum gesehen.
So auch die russische Republik Sacha (im Westen besser bekannt als Jakutien), in der sie ihre Fotos aufgenommen hat. Mit dem Ende der Sowjet-Ära schlossen dort die meisten Fabriken und Minen, viele Einnahmequellen fielen weg. Umso verständlicher, dass sich ihre Einwohner auf die Stoßzähne der Mammuts stürzen, die nun aus dem tauenden Permafrostboden ragen. Ein einzelnes Exemplar kann schließlich 60.000 US-Dollar und mehr wert sein; ein drei Meter langer Stoßzahn mit einer kunstvollen Schnitzerei wurde in Hongkong sogar schon für 1.100.000 US-Dollar angeboten. Der durchschnittliche Kilopreis liegt bei 700 Euro.