Dass die Weltmeere voller Plastikmüll sind, ist inzwischen weithin verbreitetes Wissen. Was weniger bekannt ist: Ungefähr ein Zehntel dieses Mülls sind über Bord gegangene Fischernetze – laut Schätzungen der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) etwa 640.000 Tonnen.
Drei US-amerikanische Surfer haben eine Verwendung für die alten Netze gefunden: Skateboards. Um ihre Idee zu verwirklichen, haben sie das Start-up Bureo gegründet und Sammelstationen in chilenischen Küstenorten errichtet. Dort können Fischer ihre alten und kaputten Netze abgeben, anstatt sie über Bord zu werfen. In einer Recyclingfabrik in Santiago de Chile werden die Netze dann zu Skateboards verarbeitet.
Aber warum in Chile? „Das Start-up-Chile-Programm hat uns die finanzielle Möglichkeit und Unterstützung gegeben, um unser Unternehmen zu starten“, sagt Ben Kneppers, einer der drei Gründer. Das staatliche Programm, das Gründer aus aller Welt ins Land locken soll, förderte Bureo mit 40.000 Dollar und einem halben Jahr Betreuung. „Bureo“ kommt übrigens aus der Sprache der Mapuche, der Ureinwohner Chiles, und bedeutet „Wellen“.
Marlene Halser, 37, taz-Redakteurin, bekam beim Schreiben der Texte Jack Johnsons „Reduce, Reuse, Recycle“ nicht mehr aus dem Kopf.