Zwischen Mexiko und den USA liegt eine 3 000 Kilometer lange Grenze, die mit Zäunen und Mauern gesichert ist. Dennoch gelingt es jedes Jahr rund einer Millionen Menschen, sie zu überwinden – eine grenzüberschreitende Fotoreportage. Fotos von bis auf die Knochen durchgelaufenen Füßen. Menschen, die unter den Stacheldraht kriechen und unbeobachtet im Dickicht eine Pause machen. Fotos von Schießständen, stämmigen weißen Männern mit Ferngläsern und gepanzerten Wüstenfahrzeugen. Das sind die Bildwelten, die im »Border Film Project« aufeinanderstoßen. 

Tausende Menschen aus Mexiko und Zentralamerika versuchen jeden Tag, an der südlichen Grenze der USA den Zaun zu überwinden, von dem sie glauben, dass er sie vom Leben in Wohlstand trennt. Viele Amerikaner sehen das anders: Sie glauben, dass günstige Latino-Arbeitskräfte Amerikanern die Jobs wegnehmen. Um diesen Konflikt zu dokumentieren, verteilte eine Gruppe von Politologen und Künstlern Wegwerfkameras an die mexikanischen Migranten, die illegal versuchen, die amerikanische Grenze zu überqueren, und an amerikanische Minutemen. Minutemen sind Freiwillige, oftmals ehemalige Armeeangehörige, die an der Grenze patrouillieren und illegale Migranten bei der amerikanischen Einwanderungsbehörde melden. 73 der verteilten Kameras kamen zu den Initiatoren Brett Huneycutt, Victoria Criado und Rudy Adler zurück. 38 Kameras von den Migranten und 35 von den Minutemen. Die meisten Fotos sind Schnappschüsse, die gerade wegen ihrer Zufälligkeit einfangen, was den Linsen von Profifotografen verborgen bleibt. 

Die USA grenzen nur an zwei Länder: Die längere Grenze ist mit 8893 km die zu Kanada, (die 2477 km zu Alaska eingeschlossen), die zu Mexiko ist 3141 km lang.
(Quelle: CIA Factbook) 

Bis 2050 wird die Zahl der hispanischen US-Bevölkerung um 46,7 Millionen auf 132,8 Millionen ansteigen. Die USA werden dann 439 Millionen Einwohner haben. 

Spannende Filme, die die Probleme an der amerikanisch-mexikanischen Grenze thematisieren, sind »Babel« (2006) des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu mit Brad Pitt und Cate Blanchett und »Julia« (2008) mit Tilda Swinton in der Hauptrolle. 

Ein tolles Buch zum Thema ist: América« von T.C. Boyle, dtv

Um die Fotoreportage zu sehen, musst du das PDF öffnen.

Fotos: ©www.borderfilmproject.com