Was bedeutet für dich Krötenwanderung? 

a Viel Arbeit. Es ist die Zeit, in der ich die Kröten im Eimer über die Straßen trage, damit kein Auto sie überfährt.
 
b Zum Glück nichts mehr – seit ich in der Großstadt wohne. 

c Es ist ein umgangssprachlicher Begriff für die Umstrukturierung meines Aktienportfolios.


Was denkst du über das iPhone?

a Überflüssiger Kram für die Gadget-Generation, der sicher in Fernost unter menschenunwürdigen Bedingungen zusammengeleimt wird.

b Dass man den Akku nicht auswechseln kann, ist natürlich schon ein bisschen unpraktisch – aber es sieht halt so geil aus!

c Wenn jetzt in Deutschland jeder eins hat, kann ich meines, das ich mir damals in New York besorgt habe, natürlich wegwerfen.


Callcentermitarbeiter sind für mich...

a ...die schützenswerten, schwachen Verlierer unserer globalisierten Welt, zu denen ich bewusst freundlich bin -am Telefon. 

b ...im wallrafschen Sinne „Ganz unten“, bis sie mich wieder in der Warteschleife hängen lassen und ich sie und ihre Inkompetenz verfluche.

c ...schlecht gelaunte Menschen an Maschinen, die dankbar sein sollten, dass die neue Servicegesellschaft auch für Hilfsarbeiter wie sie Jobs geschaffen hat.


Dir wird auf der Straße eine Obdachlosenzeitung angeboten. Was tust du?

a Ich kaufe dem armen Menschen zwei Exemplare ab und beginne, einzelne Artikel und das Layout mit ihm zu diskutieren, bevor er wegrennt.

b Falls ich in Begleitung bin, kaufe ich ganz nonchalant eine – wenn nicht, klopfe ich überdeutlich auf meine Taschen und zucke mit den Schultern.

c Ich werfe einen Blick auf das Titel-thema und schlage dem Handverkäufer zwei bessere vor, mit denen die Typen eine doppelt so hohe Auflage machen könnten.


Wie stehst du zum Schwarzfahren? 

a Obwohl ich immer Fahrrad fahre, kaufe ich immer eine Monatskarte 
fürs gesamte Netz – schließlich kommt der öffentliche Nahverkehr vor allem den sozial Schwachen und unserer Umwelt zugute. 

b Ich kaufe ein Ticket für die U-Bahn, allerdings nur, wenn ich Kleingeld zur Hand habe.

c Ich fahre in den Sozialschläuchen U-Bahn oder Bus aus Prinzip selten, und wenn, dann nur schwarz. Kommt ein Kontrolleur, rechne ich ihm vor, wie viel Geld mich bereits Verspätungen des öffentlichen Nahverkehrs im Leben gekostet haben. 


In welchen Momenten bewunderst du deinen Vater?

a Wenn er als Betriebsrat die Kündigung einer schwangeren Kollegin verhindert und diese daraufhin das Kind nach ihm benennt.

b Wenn er mir erklärt, wie man Spendenquittungen am besten von der Steuer absetzen kann. 

c Wenn er mir im Restaurant sein Portemonnaie mit den Worten gibt: „Hier, bezahl du. Wer jung ist, muss weniger Trinkgeld geben.“



AUFLÖSUNG

Überwiegend Antwort a
Der/die Super-Solidarische

Solidarität ist für dich noch mehr als eine Selbstverständlichkeit: Sie ist Luft zum Atmen, Ansporn und Lebenszweck. Ob andere Menschen deine Hilfe und Unterstützung wollen, ist für dich zweitrangig. Sobald du meinst, ein Ungleichgewicht in Sachen Status, Wohlstand oder Lebensqualität festzustellen, schließen sich deine Arme zu einer unendlich festen Umarmung der Verbrüderung – wer auch immer gerade das Pech hat, in dein Visier zu geraten.


Überwiegend Antwort b
Der/die Pseudo-Solidarische

Solidarität ist für dich zweierlei: ein netter Luxus und ein Mittel zum Zweck. Du hast viel Verständnis für Prominente, die sich für Hungernde, Ausgestoßene oder Kranke einsetzen und gleichzeitig ihren neuen Film promoten. Und setzt du dich für Amnesty International ein, kann man sicher sein, dir fehlte noch ein Ehrenamt in deinem Lebenslauf. Was daran für dich falsch ist? Nichts! Kümmert sich jeder um sich selbst, ist schließlich am Ende allen geholfen!

Überwiegend Antwort c
Der/die Egomane/in

Solidarität ist für dich nur Sozialromantik, ein hinterhältiger Appell an dein schlechtes Gewissen und vor allem ein geschicktes Instrument all jener Drückeberger, die sich gern von anderen mit-ziehen lassen – statt selber Anstrengungen zu unternehmen. Deshalb hast du es dir völlig abtrainiert, bei deinen Handlungen an andere zu denken. Spricht dich jemand darauf an, verkaufst du es als Pädagogik: Nur wenn einem keiner hilft, besinnt man sich auf seine eigenen Kräfte!