Das offene Meer
Es gibt ja zurzeit diverse illustre Organisationen, die davon träumen, dauerhaftes Leben auf dem offenen Meer möglich zu machen. In der Regel geht es weniger um Seefahrerromantik als um die rechtlichen Vorteile, die man mit einer schwimmenden Stadt auf dem Ozean hätte. In internationalen Gewässern unterläge man, so die Idee, eben nicht mehr der nationalen Rechtsprechung. So plant eine Start-up-Firma, ein Kreuzfahrtschiff in die Nähe des Silicon Valley zu entsenden, das Arbeitskräften, denen das US-Visum fehlt, als Wohnund Arbeitsstätte dienen soll. Anderen libertären Amerikanern scheint es schlicht und ergreifend darum zu gehen, ihr Vermögen vor dem Zugriff des bösen, bösen Staates in Sicherheit zu bringen. Wie dem auch sei: Es gibt wahrscheinlich wichtigere Probleme auf diesem Planeten, dachten wir uns. Über die schwimmenden Städte berichten wir dann mal gerne, wenn es die erste davon auch tatsächlich gibt.
Der Weltraum
Ebenfalls durch den Schwachsinnsfilter der Redaktion abgehalten wurde in dieser fluter-Ausgabe eine epische Reportage über den Weltraumbahnhof Esrange nahe der schwedischen Stadt Kiruna. Nicht, dass wir das Weltall nicht für die interessanteste Sache überhaupt hielten. Aber die Geschichten über das (seit gefühlten 20 Jahren) anbrechende Zeitalter der kommerziellen Raumfahrt konnten wir einfach nicht mehr hören. Also: In Kiruna glauben einige, dass irgendwann mal reiche Leute (vermutlich sind sie sehr angeödet von den vielen Pauschaltouristen auf der Erde) viel Geld dafür zahlen, dass sie dort mit einem Raumschiff-Flugzeug-Vehikel abheben dürfen, ein paar Minuten lang durchs All schweben und dann zur Erde zurückkehren. Tja. Und viel länger muss so ein Text doch eigentlich nicht sein.