Die Briten sind für ihre Rockmusik berühmt. Leider ist das kein Freifahrtsschein für coole Filme, wie „The Beat Beneath My Feet“ von John Williams beweist. Tom (Nicholas Galitzine) ist ein Außenseiter, der sich nur für Gitarrenklänge interessiert. In der Schule wird er für sein nerdiges Auftreten gehänselt, Zuhause missioniert ihn seine Mutter (Lisa Dillon) permanent zum christlichen Glauben. Die letzte Rettung scheint der neue Nachbar zu sein, dessen Existenz man sich allein durch seine laute Gitarrenmusik bewusst wird. Durch einen Besuch im Plattenladen erfährt Tom von der wahren Identität seines Nachbarn – es handelt sich um Max Stone, den früheren Gitarristen der trashigen Gitarrenband „Nothing“, der hier inkognito leben will.

cms-image-000044648.jpg

cms-image-000044648.jpg (Foto: Gavin Smith © Scoop Films 2014)
(Foto: Gavin Smith © Scoop Films 2014)

Max Stone ist allerdings nicht gerade von dem nerdigen Nachwuchsrockstar Tom angetan. Tom braucht eine Notlösung. Entweder gibt Max ihm Gitarrenunterricht, oder Tom verrät in der Nachbarschaft die Identität des Rockveteranen- die erste Regel des Blackmailing. Max Stone bleibt nichts anderes übrig, als seinem Übermieter Unterricht zu geben. Dessen Ziel: Bei dem Newcomer-Wettbewerb „Battle Of Bands“ teilzunehmen. Natürlich darf auch das universelle Thema der Liebe nicht fehlen. Tom versucht, das Herz der schönen Felix (Verity Pinter), der Sängerin aus der Schulband, zu gewinnen.

Die Charaktere in „The Beat Beneath My Feet“ werden sehr oberflächlich dargestellt. Der ritzende Außenseiter, die gintrinkende Christin, der bekiffte Ex-Rockstar und der schöne Goldlocken-Engel finden sich auch in jeder Vorabendserie. Der Film zerbricht an seinem Anspruch, alternativ zu sein, obgleich er abseits des Mainstreams nichts zu bieten hat.

Dramaturgisch bedient sich „The Beat Beneath My Feet“ nur an dem bereits Vorhandenen. Schon die Anfangsszene des Filmes erinnert an den Verve-Klassiker „Bittersweet Symphony“. Von abgehalfterten Rockstars kann man täglich in der Yellow Press lesen, für diesen Anblick muss man nicht ins Kino gehen. Auch die Musicalszenen des Filmes wirken unfreiwillig peinlich. Bei dem Versuch, Grunge mit High School Musical zu paaren, würde sich Kurt Cobain vermutlich im Grabe umdrehen.

Der Höhepunkt des Filmes besteht daran, dass - Achtung, Spoiler- der Rockstar nach 85 Minuten seine Wollmütze absetzt. „The Beat Beneath My Feet“ ist ein guter Film für die, die Rockmusik in einem oberflächlichen Ambiente erleben wollen. Auch 90210-Fans werden am Anblick von Luke Perry als mützentragenden Rockstar Gefallen finden. Wer jedoch anspruchsvolle Unterhaltung und coolen Brit-Rock erwartet, sollte lieber die Finger von diesem Streifen lassen.