Seit die Mehrheit der Griechen Oxi – also Nein – gesagt hat bei dem Referendum am vergangenen Sonntag, läuft die Krisendiplomatie zwischen Athen und Brüssel wieder auf Hochtouren. Das Nein zum Einigungsplan von EU und IWF war auch gleichzeitig für viele ein Ja zu Verhandlungen unter anderen Bedingungen. Ein Ja zur Position des Ministerpräsidenten Alexis Tsipras. Und eine Inkaufnahme des Grexit: Die griechischen Geldautomaten sind bald leer, das Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone droht. Die Euro-Gruppe hat bereits Stellung bezogen: Sie gibt Athen bis zu einem EU-Sondergipfel am kommenden Sonntag Zeit, sie mit Reformvorschlägen zu überzeugen. Dann kann es wieder Geld geben.
Stellung bezieht auch dieses 2011 gegründete griechische Künstlerkollektiv: und zwar gegen die massiven sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen, die die Krise in Griechenland in den vergangenen Jahren mit sich gebracht hat. „The Depression Era Project“ haben die 36 Fotografen, Maler, Designer, Autoren und Wissenschaftler ihr künstlerisches Projekt genannt. Sie wollen abseits des Medien- und Diskursmainstreams einen Blick auf eine Zeit der Unsicherheit und Insolvenz werfen, in der Fortschritt und Wachstum zu leeren Versprechungen geworden sind. So soll ein Mosaik und Archiv der Krisenzeit entstehen. Dazu gibt es verschiedene Aktionen im öffentlichen Raum, wie Ausstellungen auf dem Gehsteig, Digitalplattformen und Bildungsworkshops.
Bilder von verschiedenen Fotografen des „Depression Era Project“ zeigen wir oben in der Bildergalerie.