Bereits unter Bismarck wurden Gesundheitsleistungen durch Versicherungsbeiträge der Bürger finanziert. Außer in Deutschland gibt es dieses System auch in Österreich, Belgien, den Niederlanden, Japan und Frankreich.
Rund 72 Millionen Menschen sind in Deutschland gesetzlich krankenversichert, circa 8,8 Millionen sind privat versichert. Wer wie hohe Beiträge zahlen muss, wird fast immer über die Höhe des Einkommens geregelt. Nur 0,1 Prozent der Bevölkerung sind ohne Krankenversicherung.
Die „Zweiklassenmedizin“ steht oft in der Kritik, weil privat versicherte Patienten Vorzugsbehandlungen genießen, etwa bei der Terminvergabe. Weil es zudem immer mehr ältere Menschen gibt, die im zunehmenden Alter medizinisch versorgt werden müssen, diskutiert man darüber, wie man die Organisation des Gesundheitssystems verändern kann. In der Diskussion steht auch immer wieder die sogenannte Bürgerversicherung, bei der alle in eine gesetzliche Krankenkasse einzahlen und daraus Leistungen erhalten. Auf den nächsten Seiten dieses Heftes geht es um einige medizinische und biologische Aspekte unseres Themas. Noch mehr zur Gesundheitspolitik erfahrt ihr unter: www.bpb.de/gesundheitspolitik