Drei Regeln bestimmen das Leben von Jack seit seiner Geburt. Niemals darf er an den Zeigern der Kuckuckucksuhr drehen, die dort tickt, wo eigentlich sein Herz schlagen sollte. Niemals darf er wütend werden. Und vor allem darf er sich niemals verlieben. Zehn Jahre lang lebt der Junge in der Abgeschiedenheit Schottlands und hält sich von der Welt fern. Doch dann trifft er in Edinburgh die schöne Miss Acacia – und schon ist es um ihn geschehen. Als sein Kuckucksuhrherz verrückt spielt, verliert Jack das Bewusstsein und verliert Acacia aus den Augen. Doch von nun an weiß er, dass er dieses Mädchen unbedingt wieder sehen muss.
Der Weg in diesem wunderbar schrägen Computeranimationsfilm aus Frankreich, der durch die zahlreichen Musicaleinlagen und die morbide Erzählhaltung an Henry Selicks "The Nightmare Before Christmas" oder Tim Burtons "Corpse Bride" erinnert, führt Jack schließlich nach Spanien zu einem kuriosen Jahrmarkt der Freaks – und das Publikum in eine surreal-traumhafte Welt voller Gothic-Chic. Um den Widerstreit zwischen Mechanik und echten Gefühlen geht es, um die Auflehnung gegen Regeln, um Schuld und Tod, um eigenartige Außenseiter und die Sehnsucht nach der großen Liebe. Ein düster-romantisches Grusical, das die Grenzen zwischen Kinder- und Erwachsenenfilm spielerisch überschreitet, bisweilen Abgründe aufzeigt und auf eine seltsame Weise berührt.
(Jack et la mécanique du coeur) Animationsfilm, Frankreich 2014, Regie: Stéphane Berla, Mathias Malzieu, Buch: Mathias Malzieu, ab 6, 93 min, Kinostart: 3. Juli 2014 bei Universum