Eher lustlos spielt Torsten (Andreas Döhler) mit seinen Arbeitskollegen aus dem Büro regelmäßig Lotto. Eines Morgens erwartet den Büroangestellen aber eine gehörige Überraschung, als er den Jackpot in Höhe von 22 Millionen Euro knackt. Doch während ein solcher Geldsegen gemeinhin als Glücksfall gilt, ist der Familienvater vom neuen Reichtum völlig überfordert: Alle Welt erwartet einen großen Knall, doch Torsten will lieber, dass alles beim Alten bleibt.
In den ersten Filmminuten skizziert "Millionen" den von vielen Routinen geprägten Alltag seines Protagonisten mit wenigen Strichen und prägnanten Bildern. Der Lottogewinn ist in der Folge das Ereignis, das alles durcheinander wirbelt und Torsten einen ungewollten Neuanfang abnötigt. Ab diesem Moment handelt der formal schnörkellos und ansprechend umgesetzte Debütfilm von der gesellschaftlichen Allmacht des Geldes. Regisseur und Drehbuchautor Fabian Möhrke zeichnet die missgelaunte Hauptfigur, die durch die Lotto-Millionen zunehmend unter sozialen Zugzwang gerät, mit einem lakonischen Humor – und liefert eine unterhaltsame, aber nie gefällige Tragikomödie.
Millionen, Deutschland 2013, Buch & Regie: Fabian Möhrke, mit Andreas Döhler, Carola Sigg, Levin Henning, Godehard Giese, Annika Ernst, ab 12, 85 min, Kinostart: 3. Juli 2014 bei Drop-Out Cinema