Worum geht’s?
Ana und Toma sind zwei rumänische Studenten und werden in den ersten Filmminuten zum Paar. Sie knutschen und tanzen, dann knutschen sie wieder. Schon bald wird diese unbeschwerte Zeit überschattet. Beide hatten eine traumatische Kindheit, die sie zunehmend einholt. Ana wird immer öfter von Panik- und Angstattacken heimgesucht. Auf offener Straße bekommt sie plötzlich keine Luft oder hält es nicht länger in Menschenmassen aus. Das geht so über Jahre – Toma weicht nie von ihrer Seite.
Was zeigt uns das?
Es geht darum, was eine Beziehung aushalten kann. Krankheit? Sozialen Druck? Veränderung? Welche Freiheiten sollte sich ein Paar dabei zugestehen? Ana und Toma sind ein gutes Beispiel für zu viel Nähe. Vor allem Toma – halb hilflos, wahnsinnig verliebt – nimmt Anas Attacken und ihre anschließende Therapie als Entschuldigung sich mehr und mehr von seiner Umwelt zu isolieren.
Wie wird erzählt?
Aus Tomas Perspektive. Seine Erinnerungen an die Beziehung werden in Călin Peter Netzers Drama zu Rückblenden: vom ersten Kuss bis die beiden heulend auf dem Sofa sitzen. Schade nur, dass Anas Blick auf sich, ihre Erkrankung, ihre Therapie und die Beziehung dabei zu kurz kommt.
Bester Satz:
„Die Angst bezieht sich auf nichts Bestimmtes.“
Good Job!
Der Film verzichtet auf ein Happy End, denn das gibt es nun mal nicht immer.
Ideal für … … für Paare – oder vielleicht auch gerade nicht.
„Ana, mon amour“, Regie: Călin Peter Netzer, mit: Mircea Postelnicu, Diana Cavallioti, Carmen Tănase, Vasile Muraru, Rumänien, Deutschland, Frankreich 2016, 127 Min.
Foto: Berlinale