Malick Jeng, 19, (oben rechts) hat seine Heimatstadt Banjul, die Hauptstadt Gambias, am 14. März 2016 verlassen. Zunächst machte er sich auf den Weg nach Libyen und durchquerte die Wüste Malis im Inneren eines Öltanks, wobei er fast erstickt wäre, wie er erzählt. In Libyen kam er ins Gefängnis, wo er mit ansehen musste, wie einige seiner Mitreisenden ermordet wurden. Nur durch eine Zahlung von Geld, das er sich von seiner Familie hatte zusenden lassen, kam er frei. Am 2. August 2016 wurde er dann auf dem Mittelmeer aus einem mit über 100 Menschen völlig überfüllten Schlauchboot gerettet und nach Italien gebracht.
Malick ist einer von Zehntausenden Flüchtlingen, die im Jahr 2016 aus dem Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht worden sind.
Sind die Flüchtlinge einmal in Sizilien angekommen, werden sie in temporäre Unterkünfte in ganz Italien überführt, wo sie manchmal bis zu zwei Jahre darauf warten, dass über ihren Asylantrag entschieden wird.
Malick wurde nach Biella im Norden von Italien gebracht, wo er seither lebt. Die Fotoarbeit „The European Dream“ von César Dezfuli dokumentiert seinen Alltag dort. Das Leben, das Malick in Biella führt, sieht der Fotograf als repräsentativ an für die Situation der meisten Asylsuchenden, die in den letzten Jahren nach Italien gekommen sind. Dezfuli hat die Geschichte von Malick Jeng weiterverfolgt, nachdem er im Rahmen einer anderen Reportage dessen Rettung aus dem Mittelmeer fotografiert hatte.