Als Zaman, ein junger Afghane, nach seiner 16-monatigen Flucht aus Kabul in Paris ankam, trug er Bermudashorts und Flipflops. Es war der Winter 2017. In der Garderobe des Flüchtlingszentrums an der Metrostation Porte de la Chapelle durfte er sich neue Kleidung aussuchen. Valérie Larrondo, eine 25-jährige Freiwillige der Organisation Emmaüs Solidarité erinnert sich noch gut an die Frage, die Zaman ihr beim Durchsuchen der Kleiderspenden stellte: Ob es in dem Haufen alter Turnschuhe auch ein paar nicht ganz so hässliche gäbe? Etwa solche, wie Jay-Z sie trägt? Larrondo tat sich daraufhin mit zwei Fotografen, einem Filmemacher und vier anderen Freiwilligen zusammen: „Wir wollten herausfinden, welche Rolle Kleidung für die Flüchtlinge spielt, die oft anderen Leuten gehört hatte. Was diese Kleidungsstücke für sie bedeuten.“ Jeder von ihnen suchte sich ein Outfit in der Garderobe aus und erklärte, warum er sich dafür entschieden hatte. „Warum diese Schuhe, warum diese Hose, warum die Jacke in dieser Farbe", erzählt Larrondo. „Und dann posierten sie.“
Konzept: Valérie Larrondo / Projektleitung: Sabrina Ponti / Interviews: Marion Perin, Vanessa François, Sabrina Ponti und Valérie Larrondo, Protokolle aus dem Englischen übersetzt.