Der menschliche Körper und sein Verfall sind den Gründern des Startups Nectome egal. Was sie interessiert, ist einzig unsere Festplatte. Menschen sind für Nectome wandelnde Datenspeicher, deren Inhalt mit dem Tod bedauernswerterweise verloren geht. Wenn es digitale Kopien von uns allen gäbe, so einer der Gründer, könnte das kollektive Wissen der Menschheit aber erhalten werden. Nectome bietet seinen Kunden deswegen an, ihre Gehirne mit einer speziellen Technologie für die Ewigkeit zu konservieren. Der einzige Haken ist, dass man dafür sterben muss. Deswegen, betonen die Gründer von Nectome, komme die Prozedur nur für unheilbar Kranke infrage. 25 Menschen sollen laut „Technology Review“ trotzdem bereits auf der Warteliste stehen. Deren Gehirne werden, wenn der Tag kommt, mit speziellen Flüssigkeiten einbalsamiert und bei minus 122 Grad gefroren – womit ein Back-up des Bewusstseins erstellt werden soll. Irgendwann könnten dann die Daten aus den Milliarden Zellen des Gehirns ausgelesen und etwa in die Cloud geladen werden. Alle Erinnerungen und Gedanken blieben so für immer bestehen. Weil es die Technologie zum Auslesen der Gehirne aber momentan noch nicht gibt, hielten es die Gründer für ratsam, ihren Firmenslogan noch einmal zu überdenken. Statt „Wir archivieren Ihr Bewusstsein“ verkündet Nectome jetzt zurückhaltender: „Wir arbeiten an dem Ziel, Ihr Bewusstsein zu archivieren.“
Wir laden dein Hirn in die Cloud
Eine Firma verspricht, das Hirn einzufrieren und später aus Milliarden Gehirnzellen die Daten auszulesen
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