Geboren wird Anne am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main als zweite Tochter von Otto und Edith Frank. Ihre Schwester Margot ist fast dreieinhalb Jahre älter. Als die Nazis 1933 an die Macht kommen, flüchtet die jüdische Familie nach Amsterdam, wo Annes Vater eine Firma gründet und seine Töchter ab 1935 die Montessori-Schule besuchen. Vier Jahre später bricht der Zweite Weltkrieg aus, am 10. Mai 1940 marschieren deutsche Truppen in die neutralen Niederlande ein und besetzen das Land.
Das ändert alles für die Familie Frank. Vater Otto verliert seine Firma, seine Töchter müssen auf ein jüdisches Gymnasium wechseln. Mehrere Versuche, in die USA zu emigrieren, scheitern. Zu ihrem 13. Geburtstag bekommt Anne ein Tagebuch geschenkt, das sie bis zu ihrem Tod in niederländischer Sprache führen wird. Knapp drei Wochen später, am 6. Juli 1942, versteckt sich die vierköpfige Familie im Hinterhaus der Prinsengracht 263, weil Margot einen Aufruf für ein Arbeitslager in Deutschland erhält.
Eine Woche später kommt das Ehepaar van Pels mit ihrem Sohn hinzu, im November dann Fritz Pfeffer, mit dem sich Anne ein Zimmer teilt. Im März des darauffolgenden Jahres ruft die Exilregierung dazu auf, Tagebücher als Kriegsdokumentation aufzubewahren. Anne, willensstark und gefasst, beschließt, ihr eigenes nach Kriegsende zu veröffentlichen.
Wie starb Anne Frank?
Am 4. August 1944 fliegt das ohne den Dachboden rund 60 Quadratmeter große Versteck in der Prinsengracht auf. Bislang wurde ein Verrat angenommen, neue Forschungen legen aber nahe, dass es auch ein trauriger Zufall gewesen sein könnte. Alle Bewohner werden deportiert. Die Schwestern Anne und Margot kommen Ende Oktober im Konzentrationslager Bergen-Belsen an. Im Februar oder März 1945 – das genaue Datum ist ungeklärt – sterben beide an Krankheit und Entkräftung. Im Juni 1945 kehrt Annes Vater als einziger Überlebender der acht Untergetauchten des Verstecks nach Amsterdam zurück. Zwei Jahre später veröffentlicht er das Tagebuch seiner Tochter in niederländischer Sprache, bis auf wenige von ihm gestrichene Passagen. Das Buch wird ein Welterfolg, in rund 70 Sprachen übersetzt und macht Anne zu einem der bekanntesten Opfer des Holocausts.
Hier gehts zur Besprechung der Graphic Novel, die es zu Anne Franks Tagebuch gibt.