Kurz vor dem ersten Lockdown beschloss Robin Paeßens, 25 und Kommunikationsdesignstudent in Düsseldorf, die Ausnahmesituation auf Fotos festzuhalten: abgesperrte Spielplätze, leergekaufte Regale – soweit, so normal für ein Corona-Fotoprojekt. Dann aber hat er die Bilder als Postkarten verschickt, an willkürlich ausgewählte Anschriften aus dem Online-Telefonbuch. Beigefügt war eine kurze Nachricht, in der Paeßens erklärt, worum es ihm geht: zu hören, wie einzelne Menschen im Land mit dem Lockdown umgehen. Und zwar auch und gerade solche, die eventuell nicht so viel im Internet unterwegs sind. „Es gab dabei keine Beeinflussung durch Fragen oder Richtlinien in Bezug zu dem Inhalt. Die Menschen sollten sich ganz frei äußern können“, sagt Paeßens. Aus den Antworten, zurück kam etwa jede dritte Karte, hat Paeßens ein Fotobuch gemacht. Die Poststempel auf den Antworten, so hofft er, machen die Karten zu so etwas wie historischen Dokumenten aus den ersten Lockdowns. 

Robin Paeßens ist 25 und studiert Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts. Sein Buch, dem 2022 ein zweites folgen soll, ist über seine Website erhältlich.