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So spielt die Welt: Oware

In Ghana und anderen afrikanischen Ländern ist das Brettspiel Oware der Renner

Oware

Rastlos wandern die Hände über das Spielfeld, entnehmen kleine Steine, legen sie zur Seite, verteilen sie neu. Oware gilt als das beliebteste Brettspiel im westafrikanischen Ghana. Wer gewinnen will, muss blitzschnell addieren können und die richtige Strategie parat haben. Oware kann praktisch überall gespielt werden, man braucht nur zwei Reihen mit je sechs Mulden, in denen anfangs je vier Steine (meist getrocknete Samen) liegen. Bei jedem Zug entnimmt man aus einer der Mulden auf der eigenen Seite alle Steine und „sät“ sie gegen den Uhrzeigersinn in die anderen Felder, auch die des Gegners. Unter den richtigen Umständen darf man Steine „ernten“ – wer zuerst mehr als 24 hat, gewinnt.

Dieser Text ist im fluter Nr. 87 „Spiele” erschienen

Doch Oware spielt man nicht nur in Ghana, das Spiel hat Dutzende Namen und Varianten: Ayoayo (Nigeria), Congkak (Indonesien), Nsolo (Sambia), Hawalis (Oman), Kiela (Angola), Togus Kumalak (Kasachstan) und so weiter – in Deutschland ist es als Bohnenspiel bekannt. Der Oberbegriff der Spielefamilie lautet Mancala. Der genaue Ursprung ist unklar, die ältesten bekannten Spielbretter stammen aus dem 4. und 6. oder 7. Jahrhundert und wurden bei Ausgrabungen in Ägypten und Ostafrika entdeckt.

Der Name des ghanaischen Oware bedeutet übrigens so etwas wie „er/sie heiratet“. Der Legende nach haben ein Mann und eine Frau so lange miteinander gespielt, dass sie anschließend direkt geheiratet haben.

Foto: Alexis Huguet/AFP via Getty Images

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