November 2013 – Februar 2014: Viele Menschen in der Ukraine demonstrieren für eine stärkere Annäherung an die EU (Majdan-Proteste). Der prorussische Präsident Wiktor Janukowytsch flüchtet, die proeuropäischen Kräfte setzen sich durch.
Kurz darauf besetzt Russland völkerrechtswidrig die Halbinsel Krim im Süden der Ukraine und annektiert sie am 18. März 2014.
Ebenfalls im Frühjahr 2014 wollen prorussisch eingestellte Kämpfer die Loslösung der Gebiete Luhansk und Donezk (Donbas-Gebiet) von der Ukraine erzwingen. Mit Unterstützung des russischen Militärs kämpfen sie gegen die ukrainische Armee.
Am 17. Juli 2014 schießen prorussische Separatisten über der Ostukraine ein Flugzeug der Malaysia Airlines ab, das auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur ist. Alle 298 Insassen sterben.
12. Februar 2015: Russland, die Ukraine und Vertreter der prorussischen Separatisten unterzeichnen das „Minsker Abkommen“, durch das der Krieg beendet werden soll. Wenige Tage nach der vereinbarten Waffenruhe greifen russische Kämpfer weitere ukrainische Städte an.
Im November 2018 kommt es zur direkten militärischen Konfrontation am Schwarzen Meer. Mehrere Versuche eines Waffenstillstandes scheitern zwischen 2019 und 2021.
Am 21. Februar 2022 erkennt der russische Präsident Wladimir Putin die russisch kontrollierten Gebiete im Donbas, Donezk und Luhansk, völkerrechtswidrig als selbstständige Volksrepubliken an.
Am 24. Februar 2022 befiehlt Putin seinem Militär, die Ukraine mit Panzern und Flugzeugen vom Norden, Nordosten und Süden her anzugreifen. Seitdem wird der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte geführt und richtet sich auch gegen die Zivilbevölkerung.
NATO- und EU-Staaten beschließen umfangreiche Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine erhält humanitäre Hilfslieferungen. Viele Staaten, darunter auch Deutschland, liefern zudem Waffen zur Verteidigung des Landes.
Die genauen Opferzahlen sind unbekannt. Schätzungen gehen von Hunderttausenden toten und verwundeten Soldaten auf beiden Seiten aus und von Tausenden zivilen Opfern aufseiten der Ukraine.
Laut UNHCR leben mehr als 8 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer (Stand März 2023) als Geflüchtete in anderen europäischen Ländern. Hinzu kommen über 5 Millionen Binnengeflüchtete in der Ukraine. Mehr als 1,4 Millionen Menschen in der Ostukraine haben keinen Zugang zu fließendem Wasser. Die Kindernothilfe veröffentlicht Schätzungen aus der Ukraine, nach denen rund 16.000 Kinder aus ihrer Heimat nach Russland verschleppt wurden.
Titelbild: Jędrzej Nowicki