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Die Aminosäure L-Cystein wird oft beim Backen verwendet, damit sich das Mehl leichter kneten lässt. Heute wird meist L-Cystein aus pflanzlichem Eiweiß genutzt, es kann aber auch aus Schweineborsten oder Federn gewonnen werden.


Manche Kaugummis und Kaubonbons können den Inhaltsstoff E 904 enthalten. Dahinter verbirgt sich Schellack, eine harzartige Ausscheidung der weiblichen Gummilackschildlaus. Neben dem Einsatz in Schallplatten, Farben und Lack wird Schellack auch im Überzug genutzt, mit dem Obst gewachst wird.


Unter handwerklichen Buchbindern ist es durchaus üblich, mit Hasenleim zu binden oder zu restaurieren. Um ihn herzustellen, werden die Häute von Kleintieren wie Kaninchen und Hasen stundenlang gekocht. Hautleim, auch Glutinleim genannt, hält ebenso Streichinstrumente wie Violinen und Cellos zusammen (deren Bögen übrigens traditionell mit Pferdehaar bespannt und mit Saiten aus Schafsdarm bezogen wurden).


Damit Bananen nicht braun bei uns ankommen, werden manche Sorten vor dem Export mit dem Pestizid Chitosan besprüht. Das wird aus den Panzern von Garnelen oder Insekten gewonnen. Bei Bananen aus Bio-Anbau ist die Verwendung von Chitosan verboten.


In manchen Zigarettenfiltern ist Hämoglobin enthalten. Es filtert einen Großteil der Schadstoffe aus dem Tabak, ist aber ein Eiweißstoff, der aus Schweineblut gewonnen wird.


Seien wir ehrlich: beides richtig. Aber rumgesprochen hat es sich noch nicht, dass selbst bei der Produktion von Fernsehgeräten, Computern oder Smartphones oft tierische Bestandteile genutzt werden. Zum Beispiel Cholesterin, das aus den Zellmembranen von Tieren gewonnen und als flüssiges Kristall zur Herstellung von Bildschirmen genutzt wird.


Wenn Produkte und Lebensmittel rot gefärbt werden, wird manchmal noch Karmin verwendet. Auf der Packung versteckt es sich hinter der Kennzeichnung E 120. Karmin wird aus getrockneten weiblichen Schildläusen gewonnen, die unter anderem für Süßwaren, Konfitüren, Wurst oder Kosmetika wie Lippenstift zerrieben werden.


Neben tierischem Glycerin, Bienenpollen und -wachs ist in manchen Zahncremes auch Knochenmehl enthalten. Schon in der Antike wurde Knochenmehl zur Mundhygiene genutzt, weil es die Zähne abschleift – also weißer macht.


Oft lackiert man sich die Nägel mit Bestandteilen aus Fischschuppen. Aus ihnen wird nämlich das schimmernde Pigment Guanin hergestellt, das auf vielen Nagellackfläschchen als Inhaltsstoff angeführt wird. Es gibt aber auch vegane Kosmetika, die ohne tierische Produkte und Tierversuche produziert werden.
Collagen: Renke Brandt