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Wie geht Fake News? Ein Lehrstück
Breitbart schreibt über Schmalbart und Schmalbart über Breitbart. Was kommt raus? Ein Fake-News-Lehrstück. Die rechtspopulistische Website Breitbart aus den USA hat das deutsche Netzwerk Schmalbart, das gegen Fake News à la Breitbart vorgeht, genauestens durchleuchtet. Schmalbart wiederum zerlegt diesen Artikel direkt und zeigt auf, mit welchen Methoden die Breitbart-Macher die Realität verdrehen. Fazit: beängstigend, welche Wirkung die Kombination aus gefilterten, verdrehten und schlicht erfundenen Informationen entfaltet.
Schmalbart: Breitbart über Schmalbart: Ein Muster, wie Breitbart arbeitet
Laser statt Sticker
Was soll der Sticker auf dem Apfel? Der nervt nicht nur, sondern ist auch noch ökologisch gesehen großer Quatsch. Einige schwedische Supermärkte steigen jetzt auf Laser-Label um, die in Obst und Gemüse gebrannt werden. Mit einem klitzekleinen Sticker Verpackung sparen? Klingt erstmal komisch. Aber die Erfinder glauben: Kleinvieh macht auch Mist.
„The Guardian“: Swedish supermarkets replace sticky labels with laser marking
125 Jahre alter Lieferdienst in Mumbai
Über Deliveroo und Foodora können die Dabbawalas nur müde lächeln. Ganz ohne App, dafür mit ausgeklügeltem Farb- und Codesystem auf den Brotzeitboxen, liefern die Zusteller Mahlzeiten ins Büro. Nicht irgendein Essen und auch nicht das Essen vom Lieblingsrestaurant, sondern das von zu Hause – vielleicht auch von der Oma, wo es eben am besten schmeckt. Der Lieferdienst kostet weniger als zehn Pfund pro Monat und ist extrem zuverlässig. Eine logistische Herausforderung: Die Dabbawalas liefern jeden Tag etwa 200.000 Mahlzeiten per Fahrrad oder zu Fuß in Mumbai aus. Seit 125 Jahren.
BBC: The unsurpassed 125-year-old network that feeds Mumbai
SCHAUEN
Trumps Weg ins Weiße Haus
Seit diesem Freitag ist Donald Trump der neue US-Präsident. So ziemlich alles, was du über ihn und seinen Weg ins Weiße Haus wissen musst, erfährst du in dieser Dokumentation. Zum Beispiel, dass er das einzige Kind war, das die Militärschule ganz cool fand, wie er mehr als drei Milliarden Dollar Schulden machte – und ob am Ende Obama „schuld“ ist, dass Trump kandidiert hat.
„Diese Türen bleiben offen“
Pünktlich zur Amtseinführung gibt es auch Neues von der „Girls“-Macherin, Clinton-Unterstützerin und feministischen Aktivistin Lena Dunham. Zusammen mit unter anderem Meryl Streep und Amy Schumer hat sie ein Video über „Planned Parenthood“ veröffentlicht: eine amerikanische NGO, die das Vorbild für „Pro Familia“ in Deutschland war und der Trump die Finanzierung entziehen will, weil „Planned Parenthood“ auch Abtreibungen vornimmt. In weniger als sieben Minuten erfahrt ihr im Video, wie die Organisation seit ihren Anfängen vor mehr als 100 Jahren gegen Widerstände ankämpft. Am Ende steht die klare Message: Wir kämpfen weiter.
NowThis Her: The History Of 100 Years Of Women’s Health Care At Planned Parenthood
HÖREN
„Dort herrscht immer noch Krieg“
Im Dezember wurden 34 afghanische Flüchtlinge in einer sogenannten „Sammelabschiebung“ nach Afghanistan zurückgeflogen. Insgesamt sollen 12000 Afghanen aus Deutschland abgeschoben werden. Thomas Ruttig ist Kodirektor des unabhängigen Thinktanks „Afghanistan Analysts Network“. Er hat zehn Jahre in Kabul gelebt. Im Interview mit dem Schweizer Radio SRF beschreibt er die Lage im Land. Sein Urteil: Es ist nicht sicher.
SRF Tagesgespräch: Thomas Ruttig über abgeschobene afghanische Flüchtlinge
Die soll nicht töten
Der Taser sollte eine Waffe zur Selbstverteidigung sein, eine „Magic Bullet“, die einen Angreifer im Ernstfall ausschalten kann, aber niemals tötet. Das war die Absicht des Erfinders. Der Gebrauch steht vor allem in den USA immer wieder stark in Kritik, weil die Taser oft vorschnell eingesetzt werden – und das öfter gegen Schwarze als gegen Weiße. Warum die Polizei in den USA zunächst gar keine Taser einsetzen wollte, hört ihr im Podcast. Und auch, warum der Einsatz der Waffe – völlig entgegen der Intention des Erfinders – sehr wohl tödliche Folgen haben kann.
99 Percent Invisible: Tom Swift and His Electric Rifle
Berlin aufs Dach steigen
Wo ist denn noch Platz in der Stadt? Zwei Berliner suchen freie Flächen für Wohnraum und finden sie ganz weit oben. Simon Becker und Andreas Rauch wollen „Minimal-Häuser“ auf Flachdächern in Berlin aufstellen – 25 Quadratmeter groß und mit garantiert grandiosem Ausblick. Was braucht man mehr? Ein paar Genehmigungen vielleicht. Aber die Startup-Gründer sind optimistisch.
Deutschlandradio Kultur Länderreport: Rauf aufs Dach! Neue Wohnideen für Berlin
Titelfoto: Renke Brandt