1985 haben es die Rapper Doug E. Fresh und M.C. Ricky D eilig: Ihre Single „The Show“ soll raus, aber sie haben keinen Song für die Rückseite der Platte. Sie improvisieren, Fresh beatboxt, und Ricky, der sich bald Slick Rick nennen wird, freestylt einen Singsang mit vielen Punchlines. „La Di Da Di“ wird ein Hit und eines der meistgesampelten Stücke überhaupt. Ein Wort, mehrere Zeilen, ein Rhythmus oder Geräusch: In diesem Song finden viele einen Schnipsel, um die eigene Musik interessanter zu machen.
Sampling, das ist die Kunst, Parts aus Songs zu entnehmen, zu zerhacken und zu etwas (bestenfalls) gänzlich Neuem zusammenzupuzzeln. Über Jahrzehnte war das „Diggin’ in the Crates“, bei dem Platten nach möglichst abseitigen Samplequellen durchsucht wurden, ein Hip-Hop-Volkssport. Wer gut sampelte, kannte sich aus in der Musikgeschichte und konnte sich auch als No-Name eintragen in die Geschichte der eigenen Lieblingssongs.
Fakt ist: Einige der größten Rap-Hits basieren auf Samples. Fakt ist auch, dass die Rechtslage kompliziert geworden ist und das „Klären“ fremder Soundclips mitunter so teuer, dass Größen wie Jay-Z in Songs regelrecht mit ihren vielen Samples prahlen. Und die anderen? Sampeln, ohne zu zahlen, spielen neue Schnipsel ein, die alt klingen, oder sampeln notgedrungen gar nicht mehr.